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{"id":917,"date":"2015-03-24T19:16:22","date_gmt":"2015-03-24T18:16:22","guid":{"rendered":"http:\/\/www.memento-medien.de\/?p=917"},"modified":"2015-06-18T16:36:17","modified_gmt":"2015-06-18T15:36:17","slug":"erstaunliche-entdeckungen-die-schriftrollen-vom-toten-meer","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/memento-medien.de\/erstaunliche-entdeckungen-die-schriftrollen-vom-toten-meer\/","title":{"rendered":"Erstaunliche Entdeckungen – Die Schriftrollen vom Toten Meer"},"content":{"rendered":"von Mario Arambasic (M.A.):<\/strong>\r\n\r\nDie Geschichte \u00fcber den Fund der Schriftrollen vom Toten Meer ist mittlerweile vielen Menschen bekannt. Wer hat nicht schon von dem Beduinen-Jungen geh\u00f6rt, der in Qumran am Toten Meer einen Stein in eine H\u00f6hle warf. Es ereignete sich im Fr\u00fchling des Jahres 1947. Angeblich auf der Suche nach seiner Ziege entdeckte er eine H\u00f6hle, in der sich das Tier versteckt haben k\u00f6nnte. Ob die Geschichte so verlief, oder er nur auf der Suche nach einem Schatz war, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Das Resultat ist jedoch klar. Er traf mit dem Stein einen Tonkrug in der H\u00f6hle, der daraufhin zersprang. Als er von seinen Freunden in die H\u00f6hle hinabgelassen wurde, fand er Tonkr\u00fcge mit alten Schriftrollen darin. An diesem Tage war er sich nicht bewusst, dass er wohl den gr\u00f6\u00dften arch\u00e4ologischen Fund des 20. Jahrhunderts vor sich hatte.\r\n\r\n\u00dcber einige Umwege kamen dann diese Schriftrollen in die H\u00e4nde von Professor Trevor, einem Experten, der sofort ahnte um was f\u00fcr einen Fund es sich handelte. Eine dieser Schriftrollen war eine vollst\u00e4ndige Jesaja Buchrolle. Als er dies identifizierte, rollte er sofort hastig die\u00a0Handschrift bis zum Ende\u00a0auf. Und da war es, die letzten Worte von Kapitel 66, genauso, wie er es aus seiner Bibel kannte.\r\n\r\nBis 1956 sollten viele weitere antike Handschriften aus den H\u00f6hlen auftauchen. Insgesamt 11 H\u00f6hlen mit antiken Dokumenten wurden entdeckt, welche die Fachwelt in Begeisterung st\u00fcrzten. Fragmente von \u00fcber 900 Schriftrollen wurden festgestellt, die vom 3. Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr. datierten. Davon waren etwa 230 biblische Handschriften. Mit Ausnahme von Esther, wurden Fragmente von jedem alttestamentlichen Buch gefunden. Es sollten etwa 50 Jahre intensiven Forschens folgen.\r\n\r\nQumran warf viele Fragen auf. Zum einen ist bis heute nicht gekl\u00e4rt, wer die antiken Dokumente in den H\u00f6hlen versteckte. Einige Theorien sind hierzu im Umlauf. Die g\u00e4ngigste darunter ist diejenige, die besagt, dass es sich um strenggl\u00e4ubige Juden handelte, welche von der Gesellschaft zur\u00fcckgezogen lebten und dem Tempel in Jerusalem, deren Hohepriester sie als korrupt ansahen, den R\u00fccken kehrten.\r\n\r\nAndere Fragen hatten jedoch eine weitaus gr\u00f6\u00dfere Tragweite. Wurden die biblischen B\u00fccher im Lauf der Zeit ver\u00e4ndert? Mit anderen Worten: Ist das Alte Testament, wie wir es heute haben, ein zuverl\u00e4ssiges Dokument, oder haben sich Fehler eingeschlichen und vielleicht sogar noch schlimmer, wurden die Dokumente im Lauf der Zeit verf\u00e4lscht, um eigene Weltanschauungen und Glaubensgeb\u00e4ude zu st\u00fctzen? Dar\u00fcber hinaus kam bald die Frage auf, ob man darunter irgendwelche geheimen Informationen \u00fcber Jesus und die fr\u00fchen Christen finden w\u00fcrde, welche vielleicht sogar den neutestamentlichen Bericht \u00fcber den Haufen werfen w\u00fcrden?\r\n\r\nDie Brisanz dieser Fragen wird dadurch deutlich, dass die bis dahin \u00e4ltesten vollst\u00e4ndigen Handschriften von alttestamentlichen B\u00fcchern etwa 1000 Jahre j\u00fcnger waren. Der Codex Leningradensis, welcher die Grundlage f\u00fcr die meisten heutigen Bibel\u00fcbersetzungen bildet, datiert in das Jahr 1008 n. Chr. \u00dcber 1000 Jahre sind viel Zeit, damit sich gravierende Fehler, Vertuschungen, Geschichtsf\u00e4lschung und redaktionelle Bearbeitung h\u00e4tten einschleichen k\u00f6nnen.\r\n\r\nDas sch\u00f6ne an der Geschichte ist, dass wir zu diesen Fragen heute ganz sichere Antworten geben k\u00f6nnen. Bis auf einige \u201eMogelwissenschaftler\" und selbsternannte Experten sind sich heute alle Fachleute einig, dass die Schriftrollen keine geheimen Botschaften \u00fcber Jesus und das Neue Testament ans Licht gebracht haben. Allerdings waren die Dokumente auch f\u00fcr das Neue Testament von Interesse, da man dadurch die Lebenswelt des 1. nachchristlichen Jahrhunderts besser verstehen konnte. Es bleibt die Frage zu kl\u00e4ren, wie gut die biblischen Schriften \u00fcberliefert wurden.\r\n\r\nAm besten erhalten ist das Buch Jesaja in Form einer Schriftrolle aus dem 2. Jh. v. Chr. Anhand dieser\u00a0Handschrift kann man der Frage am besten nachgehen. In der Fachliteratur wird von einer erschreckend hohen Anzahl an Varianten (Abweichungen) von den bekannten Bibelhandschriften berichtet. \u00dcber 6000 Varianten in nur einem biblischen Buch, die von der biblischen\u00a0Textvorlage abweichen.\r\n\r\nDoch auf den zweiten Blick erscheint ein v\u00f6llig anderes Bild. Von diesen \u00fcber 6000 Varianten sind allein schon etwa 4500 von orthographischer Natur, beziehen sich also auf die Rechtschreibung. Sprache ver\u00e4ndert sich. Und dadurch entstehen folglich ein Gro\u00dfteil der Varianten. Ein Beispiel hierf\u00fcr w\u00e4re in der deutschen Sprache das Wort \u201eFoto\u201c, das fr\u00fcher \u201ePhoto\u201c geschrieben wurde. Beide W\u00f6rter besagen exakt das gleiche, jedoch gab es eine Ver\u00e4nderung der Buchstaben. So m\u00fcssen wir uns auch diese orthographischen Varianten vorstellen. Ein weiterer Teil der Varianten besteht aus Besch\u00e4digungen des Textes, welcher, obwohl er nahezu vollst\u00e4ndig erhalten ist, an einigen stellen doch in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bei weiteren Varianten handelt es sich um Vertauschungen von W\u00f6rtern, welche den Sinn jedoch nicht verdrehen, und teilweise um Auslassungen. Einige Variationen geben\u00a0tats\u00e4chlich ein Wort anders wieder.\r\n\r\nIm folgenden sollen einige Beispiele aufgezeigt werden:\r\n\r\nJesaja 1,15 endet im \u00fcberlieferten Text: \u201eDenn eure H\u00e4nde sind voll Blut\u201c.<\/em> In der Jesajarolle hei\u00dft es weiter: \u201e ... und eure Finger voll Verbrechen\u201c.<\/em>\r\n\r\nBei Jesaja 2,3 hei\u00dft es in der alten Luther\u00fcbersetzung: \u201eLa\u00dft uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs\u201c.<\/em> In der Schriftrolle aus Qumran fehlt: \"auf den Berg des Herrn\".<\/em>\r\n\r\nEine Sprachvariante stellt der Text in Jesaja 45,2 dar. In der Luther\u00fcbersetzung hei\u00dft es:\u00a0\u201eIch will vor dir hergehen und die H\u00f6cker eben machen\u2026\u201c<\/em>\u00a0In der\u00a0Jesajarolle finden wir den Text so wieder:\u00a0\u201eich will vor euch hergehen und die Berge eben machen.\u201c<\/em>\r\n\r\nWichtig ist festzuhalten, dass bei keiner der Varianten es zu einer ver\u00e4nderten Aussage des biblischen Textes f\u00fchrt. Was also festgestellt wurde ist, dass dieses antike Dokument hervorragend \u00fcberliefert wurde!<\/em> Kein antikes Buch kann eine derartige Textgenauigkeit aufweisen.\r\n\r\nDieser Fund lehrt uns, dass die skurrilen Theorien \u00fcber die Verf\u00e4lschung und ungenaue \u00dcberlieferung der alttestamentlichen B\u00fccher, jeglicher Grundlage entbehren. Unabh\u00e4ngig davon welcher Religion man angeh\u00f6rt oder sich zum Kreis der Atheisten und Agnostiker z\u00e4hlt, muss man unbefangen zugeben, dass die Glaubensgemeinschaften, die sich auf das Alte Testament<\/em> st\u00fctzen, auf einem starken Fundament bauen. \u00dcber 1000 Jahre lang wurden die Abschriften der alttestamentlichen B\u00fccher erstaunlich genau kopiert, so dass wir im Grunde genommen heute dieselbe Bibel in den H\u00e4nden halten, wie die Menschen damals (mal abgesehen davon, dass\u00a0die einzelnen Bibelb\u00fccher\u00a0damals nicht in einem Buch zusammengestellt waren). In Anbetracht dieser Tatsachen sollte man diesen alten Schriften eine zweite Chance geben. Wer sie sich zu Herzen nimmt wird feststellen: Es lohnt sich!\r\n\r\n\u00a9 Memento Medien","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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